Arten und Naturschutz.

Redfrogteam

Natur- und Umweltschutz in Costa Rica

 

Naturschutz ist ein Markenzeichen Costa Ricas. Kaum ein anderes Land hat eine dermaßen beeindruckende Vielfalt und Vielzahl von Schutzgebieten unterschiedlichster Kategorien aufzuweisen. Laut einer Veröffentlichung des costaricanischen Ministeriums für Umwelt und Energie (MINAE) aus dem Jahre 2003 weist das Land 256 Schutzgebiete in zehn Kategorien auf. Über 25% der Landesfläche verfügen über einen Schutzstatus. In den Reservaten der indigenen Bevölkerung, in Waldreservaten und Nationalparken sowie Schutzzonen und privaten Reservaten werden die natürliche Vielfalt und die landschaftliche Schönheit des Landes bewahrt.

Folgen der Landwirtschaft

Allerdings hat die landwirtschaftliche Kolonisation des Landes die tropischen Trocken- und Feuchtwälder außerhalb der Schutzgebiete fast vollständig vernichtet. Während 1940 noch rund 70% der Landesfläche von Primärwäldern bedeckt war, lag der Anteil der bewaldeten Landesfläche Ende der 1990er Jahre nach Schätzungen des costaricanischen Umweltministeriums und der Welternährungsorganisation FAO unter 40%. Dieser Anteil umfasst auch jüngere Sekundärwälder, dichte Bewaldung befindet sich fast nur noch innerhalb der Schutzgebiete. Von denen sind aber nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Energie (MINAE) aus dem Jahre 2003 lediglich 16,4% in Staatsbesitz. So ist auch in diesen Schutzgebieten die Erhaltung des Bestandes nicht unbedingt gewährleistet: Bei steigender Bevölkerung, wachsendem Nutzungsdruck und Mängeln im Schutzgebietsmanagement wird der Druck auf die Restwälder bestehen bleiben.

Mängel im Management…
Die Mängel im Schutzgebietsmanagement sind bedingt durch finanzielle und personelle Engpässe der zuständigen Verwaltungen. Noch Anfang der 1990er Jahre mussten 50% des Personals der Nationalparkverwaltung aus Fremdmitteln finanziert werden. Pufferzonen um Schutzgebiete existieren nur auf dem Papier. Die gesetzlich festgelegte Küstenschutzzone von 50 m Breite, die in öffentlichem Besitz ist und nicht bebaut werden darf, wird nicht respektiert. Der Druck der Holzwirtschaft auf die verbliebenen Waldreste in den Schutzgebieten ist groß. Der Tourismusboom seit Ende der 1980er Jahre gefährdet die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht besonders der kleineren Schutzgebiete durch Übernutzung. Dazu treten die mittlerweile auch kommerziell betriebene Jagd und die Ausbeutung von Bodenschätzen in den Schutzgebieten.

…und im Umweltschutz
Costa Rica hat zudem große Probleme im Umweltschutz. Bodenerosion sowie Luft- und Wasserverschmutzung sind allgegenwärtige Probleme. Während die Bodenerosion besonders die landwirtschaftlichen Flächen betrifft und dort zu schweren Verlusten an landwirtschaftlich nutzbaren Flächen führt, sind Luft- und Wasserverschmutzung sowie die Abfallbelastung der Landschaft durch wilde oder ungeschützte Müllkippen ein virulentes Problem insbesondere des städtischen Ballungsraumes im zentralen Hochtal.

Alle diese Umweltprobleme haben durchaus auch in weiter entfernt gelegenen Landesteilen ihre Wirkung: die Trübung der Küstengewässer durch die Erosionsfracht der Flüsse wird für die Schäden an den Korallenriffen des Landes verantwortlich gemacht. Alle Korallenriffe der costaricanischen Karibikküste gelten mittlerweile als abgestorben. Neben dem abgeschwemmten Boden bergen die Flüsse weitere Gefahren für Mensch und Tier. Die in der Plantagenwirtschaft der Küstenebenen eingesetzten Agrochemikalien bedrohen nicht nur die Gesundheit der dort ansässigen Arbeiter und Familien, auch Flora und Fauna der angrenzenden Landschaften, Gewässer und Küsten werden in Mitleidenschaft gezogen.

Obwohl eine überdurchschnittlich große Landesfläche von Costa Rica formal unter Schutz steht, engagiert  sich das Redfrogteam Guardianes de la Naturaleza in Naturschutzprojekten und Bildungsmaßnahmen.